Tansania: Catherine und Maganga wurden von ihren Eltern verlassen - Compassion Schweiz
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Tansania: Catherine und Maganga wurden von ihren Eltern verlassen

Auf der Suche nach etwas Essbarem wurden die Geschwister bei Grace, der Köchin im Kinderzentrum aufgenommen.

Jeden Morgen, wenn Sylvester, ihr Vater, aus dem Haus ging, lagen seine beiden Kinder noch auf den Kartons, die ihnen als Bett dienten. Sie hatten Hunger und ihr einziger Gedanke war, dass sie etwas essen wollten. Tagsüber, wenn der Vater weg war, war Catherine für ihren einjährigen Bruder Maganga verantwortlich. Sie selbst war damals kaum drei Jahre alt.

Catherine hat nur wenige Erinnerungen an ihre Mutter. Sie weiss noch, dass ihre Mutter die Familie verliess, als sie und ihr Bruder noch klein waren. Der Vater wurde zum Alkoholiker und war oft verzweifelt und wütend. „Wenn er spät abends nach Hause kam, war er betrunken. Er kümmerte sich nicht um uns und sorgte nicht für uns, auch wenn wir Hunger hatten.“

Es blieben ihnen nur zwei Möglichkeiten, um zu irgendetwas Essbarem zu kommen. Wenn sie früh am Morgen zur Müllhalde gingen, konnten sie Dinge zum Essen finden, die noch nicht verdorben waren. Die andere Möglichkeit war, auf der Strasse zu betteln.

Das änderte sich erst 2018, als Catherine und Maganga acht bzw. sechs Jahre alt waren. Damals wurde nicht weit von ihrem Zuhause ein Kinderzentrum von Compassion eröffnet. Auf der Suche nach Essen, sahen sie eines Tages spielende Kinder und gingen zu ihnen. Grace, die Köchin des Zentrums, bemerkte die beiden und gab ihnen eine Schüssel mit Haferbrei. „Sie assen mit riesigem Appetit, sie konnten mit den anderen Kindern hier spielen und dann auch noch etwas schlafen, bevor sie wieder nach Hause gingen“, erinnert sich Grace. Am nächsten Tag, einem Regentag, ging Catherine mit ihrem Bruder wieder dort hin. Die Mitarbeitenden im Zentrum liehen ihnen saubere Kleidung, während sie ihre schmutzigen Kleider wuschen. Grace sah die beiden wieder und begann, mit ihnen zu reden.

Als sie von ihrer Notlage erfuhr, ging sie zur Leitung des Kinderzentrums und fragte, ob diese beiden Kinder ins Patenschaftsprogramm aufgenommen werden könnten. Nach einem Besuch bei Catherine und Magangas Vater wurden die beiden sofort aufgenommen und medizinisch untersucht. Man stellte fest, dass die beiden Kinder schwer unterernährt und völlig vernachlässigt worden waren. 

Ein neues Zuhause

Grace und ihr Mann boten an, die beiden Kinder in ihr Haus aufzunehmen. Ihre Grossfamilie besteht aus dem Ehepaar, ihren beiden Eltern und fünf anderen Kindern. Dort durften Catherine und Maganga nun wohnen.

Das Kinderzentrum besorgte den Kindern ein Bett, und zum ersten Mal in ihrem Leben konnten sie auf einer Matratze schlafen. Sie konnten zur Schule gehen, erhielten medizinische Versorgung und Unterstützung beim Entwickeln eines gesunden Essverhaltens.

Aber es war nicht leicht für die beiden Kinder, ihre Gewohnheiten zu ändern. Am Anfang konnte Maganga nicht anders, als alle Lebensmittel, die er fand, zu sammeln und in seine Schultasche zu stecken. Es dauerte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass er nicht mehr hungern würde.

Heute träumt die elfjährige Catherine davon, Ärztin zu werden, und der neunjährige Maganga möchte gerne Polizist werden. 

Die Patenschaft hat es Catherine und Maganga ermöglicht, dauerhaften Schutz zu erhalten.