Philippinen - Compassion Schweiz
Ismail

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    Geschlecht : Junge
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Compassion auf den Philippinen

 Die Arbeit von Compassion in den Philippinen begann 1972. Heute besuchen dort mehr
als 104'000 Kinder über 456 Compassion-Kinderzentren. Compassion arbeitet mit einheimischen
christlichen Gemeinden und Kirchen zusammen, um philippinischen Kindern zu helfen,
ihre Armut zu überwinden.

  • Geschichte

    Die Geschichte der Philippinen kann in vier Phasen unterteilt werden: die Zeit vor Ankunft der Spanier (vor 1521), die Spanische Periode (1521-1898), die Amerikanische Periode (1898-1946) und die Jahre seit der Unabhängigkeit (1964 bis zur Gegenwart).

    Die ersten Menschen auf den Philippinen, die Negritos, kamen vermutlich vor 30.000 Jahren von Borneo und Sumatra aus über die damals bestehende Landbrücke auf die Inselgruppe. Die Malaien siedelten sich später in zerstreuten Gemeinschaften an, die von Häuptlingen geleitet wurden. Chinesische Händler und Kaufleute folgten ab dem 9. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert brachten die Araber den Islam in den Süden und weiteten ihren Einfluss bis auf die Hauptinsel Luzon aus. Die Malaien blieben jedoch bis zur Ankunft der Spanier die dominierende Volksgruppe.

    Ferdinand Magellan beanspruchte die Philippinen 1521 für Spanien und für die folgenden 377 Jahre befanden sich die Inseln unter spanischer Herrschaft. In dieser Zeit traten viele der Einwohner zum Katholizismus über. Ein Kolonialsystem mit einer starken zentralen Regierung und beträchtlichem Einfluss der Kirche wurde entwickelt. Die Philippinos wehrten sich mit zahlreichen Aufständen gegen die fremden Herrscher. Der wichtigste begann 1896 unter der Führung von Emilio Aguinaldo und dauerte an, bis die USA die spanische Flotte während des Spanisch-Amerikanischen Krieges im Mai 1898 in der Bucht von Manila versenkten. Aguinaldo rief im Juni 1898 die Unabhängigkeit von Spanien aus.

    Admiral Deweys Sieg über die spanische Flotte folgend, besetzten die USA die Philippinen. Spanien überliess ihnen die Inseln im Dezember 1898 im Vertrag von Paris, der den Krieg beendete.
    Schon 1899 brach unter Führung des aus der Revolution hervorgegangenen Präsidenten Aguinaldo ein neuer Widerstandskrieg aus, diesmal gegen die US-Besatzung. Der Philippinisch-Amerikanische Krieg dauerte bis 1902 an. Aguinaldo wurde 1901 gefangen genommen, schwor einen Treueeid auf die Vereinigten Staaten und der Widerstand erstarb allmählich.

    Die US-Besatzung der Philippinen war als vorübergehend gedacht und diente dazu, Institutionen aufzubauen, die die Einsetzung einer demokratischen Regierung erlauben würden. Deshalb konzentrierten sich die US-Beamten auf solche Einrichtungen wie ein staatliches Bildungs- und Rechtssystem. 1935 wurde der „Commonwealth of the Philippines“ ausgerufen und volle Unabhängigkeit nach zehn Jahren versprochen. Von Anfang 1942 bis 1944 wurden die Inseln von Japan besetzt. Nach der Niederlage der Japaner und dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Philippinen im Juli 1946 unabhängige Republik.

    Die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit waren geprägt vom Wiederaufbau und inneren Unruhen, wie der kommunistisch inspirierten Huk-Rebellion (1945-53). Die junge Republik suchte dabei die Beziehungen zu den asiatischen Nachbarn auszubauen, Reformprogramme umzusetzen und die Wirtschaft weiterzuentwickeln.
    1965 wurde Ferdinand Marcos zum Präsidenten gewählt, der sich 1972 mit Hilfe der Armee zum Alleinherrscher aufschwang. Es folgten Jahre der politischen Unterdrückung und persönlichen Bereicherung durch Marcos und seinen Clan, die erst 1986 mit dem Sturz und der Flucht des Diktators endeten.

    Seit Ende der Diktatur erleben die Philippinen eine allmähliche Rückkehr zu Stabilität, begleitet von wirtschaftlichem Wachstum. Doch dabei hat das Land mit politischen Machtspielen, muslimischen Separatisten im Süden und wiederkehrenden Naturkatastrophen zu kämpfen, zuletzt dem verheerenden Taifun Haiyan vom November 2013, der das Leben von Millionen Menschen traf.
    Seit 2010 regiert Benigno Aquino von der Liberalen Partei als Präsident. Der Politiker hat sich vor allem die Bekämpfung von Armut und Korruption vorgenommen. Seine Popularität hat allerdings daran gelitten, wie seine Regierung die Hilfsmassnahmen nach dem Taifun koordinierte.

  • Bildung

    Das Schuljahr dauert von Juni bis März. Obwohl die Teilnahme am Unterricht bis zur weiterführenden Schule verpflichtend ist, ist es für Kinder und Jugendliche nicht unüblich, die Schule zu verlassen um zum Beispiel als Feldarbeiter zu arbeiten. UNICEF zufolge erreichen nur 90 Prozent der Schüler die fünfte Klasse.

    Viele philippinische Familien sehen Bildung als Schlüssel zu einem besseren Leben in Wohlstand an. Die meisten Eltern sind so überzeugt davon, dass sie bereit sind, Land und Besitz zu verkaufen, um sich Schulgebühren leisten zu können. Die Kosten für den Besuch privater Schulen schwanken dabei sehr. Der Besuch von öffentlichen Grund- und weiterführenden Schulen ist kostenlos. Doch Mangel an Klassenräumen, Lehrern und Schulbüchern beeinträchtigen ihre Qualität.

  • Religion

    Die philippinische Verfassung garantiert Religionsfreiheit und schreibt die Trennung von Kirche und Staat vor. Die Regierung setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, dieses Recht zu schützen.
    Traditionell sind die Philippinos katholisch geprägt. Der Katholizismus auf den Inseln ist jedoch einzigartig: Er integriert die animistischen Praktiken der frühen Philippinos, die gewöhnlich eine Anzahl von Gottheiten für jedes Naturphänomen anbeteten.

    Mit dem Einzug des Katholizismus wurden die heidnischen Götter in biblische Heilige übertragen - so betet man für jedes Bedürfnis und jeden Lebensbereich zu Schutzheiligen. Die Jungfrau Maria wird ebenfalls verehrt und in gleichem Umfang wie Christus angebetet - wenn nicht sogar noch mehr.
    Obwohl der Katholizismus weiter die vorherrschende Religion ist, wachsen evangelische Gemeinden auf den Philippinen.

    Die Regierung erlaubt religiöse Unterweisung in staatlichen Schulen mit Zustimmung der Eltern, soweit für die Regierung keinen Kosten entstehen. Lokale staatliche Schulen erlauben auch kirchlichen Gruppen während der Schulstunden, moralische Werte zu unterrichten. Die Teilnahme durch die Schüler ist nicht zwingend und diverse Kirchen teilen sich die Klassenräume. Auch das Verteilen von Bibeln durch christliche Gruppen in staatlichen Schulen ist möglich.

  • Kunst und Musik

    Die Kunst der Philippinen ist reich an Handarbeiten, Korbflechterei und Holzschnitzereien. Eine grosse Tradition hat auch das volkstümliche Schauspiel.

    Volkstänze sind beliebt, darunter auch Tinikling (das rhythmische Springen zwischen Bambusstäben hindurch, die am Boden aneinander geschlagen werden).

  • Feiertage und Feste

    Allerheiligen, 1. November: Katholische Philippinos erinnern sich an ihre Verstorbenen, indem sie ihre Gräber mit Blumen, deren Lieblingsspeisen und Kerzen schmücken.
    Weihnachten und Neujahr: Philippinos feiern Noche Buena (Mitternachtswache) am 24. und am 31. Dezember. Es werden Lieblingsspeisen wie z.B. gebackenes Huhn oder Schweinefleisch mit Nudeln vorbereitet und mit Süssigkeiten abgerundet. Feuerwerke werden gezündet und um Mitternacht Geschenke ausgepackt.
    Heilige Woche/Karwoche: Während der Woche vor Ostern erfreuen sich Philippinos an Prozessionen und Strassentheater.

  • Sport und Freizeit

    Sipa gilt als Nationalsport der Philippinen: Zwei bis vier Leute spielen einen geflochtenen Ball hin und her. Dieser wird mit den Füssen geführt, doch ausser Händen und Armen darf auch jeder andere Teil des Körpers benutzt werden. Sowohl der Ball als auch die Sportart werden manchmal auch "Hacky Sack" genannt.

    Der inoffizielle Nationalsport der Philippinen ist Basketball. Er ist so beliebt, dass praktisch jede Barangay (eine kleine Verwaltungseinheit, vergleichbar einem Dorf oder einer Stadt) im Land mindestens einen Basketballplatz hat.

    Andere Sportarten, in denen Philippinos es international zu Anerkennung gebracht haben, sind Billiard (mit 9 Kugeln), Bowling (mit 10 Pins), Boxen und Schach.

  • Landesübliche Speisen

    Philippinos essen vor allem Reis und Süsskartoffeln, Gemüse und Obst, Brot und Suppe, Fisch und Huhn.

    Leche Flan (Pudding)
    2 Tassen Kondensmilch
    8 Eidotter
    1 TL Zitronenabrieb
    1 TL Vanille
    1 Tasse Zucker
    1/2 Tasse Karamelsosse

    Die Eidotter in einer Schüssel schlagen, Milch, Zucker und Geschmacksstoffe dazugeben. Die Mischung in eine Spring- oder Pieform giessen. Form in eine grosse Pfanne stellen, die bis unter den Rand der Form mit Wasser gefüllt ist. Eine Stunde backen. Abkühlen lassen, dann in Stücke schneiden.

  • Begrüssungen

    Begrüssungen auf Tagalog
    Magandang umaga (Guten Morgen)
    Magandang hapon (Guten Tag)
    Magandang gabi (Guten Abend)

Fakten zu den Philippinen

Bevölkerung 116 Millionen
Hauptstadt Manila
Sprache Offiziell Filipino (basiert auf Tagalog) und Englisch.
Acht grosse Regionalsprachen: zum Beipiel Tagalog, Cebuano,
Ilocano und Ilonggo
Religion Katholisch 83%
Evangelisch 9%
Muslime 5%

Quellen 2015: The World Factbook, Auswärtiges Amt