Peru - Compassion Schweiz
Farah

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    Land: Haïti
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    Alter: 9
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    Geschlecht : Mädchen
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Compassion in Peru

Die Arbeit von Compassion in Peru begann 1985. Heute besuchen dort
fast 90'000 Kinder über 279 Compassion-Kinderzentren. Compassion arbeitet mit
einheimischen christlichen Gemeinden und Kirchen zusammen, um peruanischen Kindern zu helfen,
ihre Armut zu überwinden.

  • Geschichte

    Als die Spanier 1531 in Peru ankamen, bildete das Gebiet den Kern des ausgedehnten Inkareichs. Es erstreckte sich mit dem Zentrum Cuzco über eine Region vom Norden Ecuadors bis nach Zentralchile. Gierig nach dem Reichtum der Inkas, eroberte der Spanier Francisco Pizarro deren Reich, nachdem sie durch einen Bürgerkrieg geschwächt waren. 1533 fiel die Hauptstadt Cuzco. Eine hochentwickelte Kultur wurde zerstört. Gold und Silber aus den Anden, vor allem aus Peru, bildete in den folgenden Jahrhunderten die Hauptquelle von Spaniens Reichtum und Macht.

    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm das Streben in den lateinamerikanischen Kolonien nach Unabhängigkeit von Spanien zu und entlud sich schiesslich im offenen Krieg: Die Freiheitsbewegung wurde von José de San Martín von Argentinien und Simón Bolívar von Venezuela aus angeführt. San Martín rief die Unabhängigkeit Perus von Spanien im Juli 1821 aus. Die Befreiung gelang vollständig 1824, als General Antonio Jose de Sucre die spanischen Truppen in Ayacucho besiegte und damit Spaniens Herrschaft in Südamerika beendete. Es unternahm vergebliche Versuche, seine früheren Kolonien zurückzugewinnen - 1879 erkannte Spanien die Unabhängigkeit Perus an.

    Es folgten weitere unruhige Zeiten, diesmal mit den Nachbarn, mit denen es zu wiederkehrenden Streitigkeiten kam, so 1879-83 zum Salpeterkrieg mit Chile, 1941 auch zu einem Grenzkonflikt mit Ecuador.
    Militärputsche beendeten wiederholt zivile Regierungen. Die letzte Militärregierung (1968-80) begann, als die Armee den gewählten Präsidenten Fernando Belaunde Terry von der bürgerlichen Partei Acción Popular stürzte.
    In den achtziger Jahren bedrohte die maoistische Guerillabewegung „Leuchtender Pfad“ Peru. Ihrem Terror fielen Tausende zum Opfer. Gewalt und Gegengewalt liessen traumatisierte Menschen zurück.

    Das politische Klima änderte sich 2001 mit dem Ende der autoritären Herrschaft von Alberto Fujimori. Unter seinen Nachfolgern wurde der auf die Hauptstadt Lima zugeschnitte Zentralismus des Landes zugunsten einer Stärkung der Regionen beendet. Die Wirtschaft erlebte durch Massnahmen zur Privatisierung und Liberalisierung weiteren Aufschwung und zählte vor der Weltwirtschaftskrise zur Spitze Lateinamerikas. Jedoch kommt der Aufschwung kaum bei den Armen an. Der seit 2011 regierende Staatspräsident Ollanta Humala hat sich vorgenommen, Armutsbekämpfung und Wirtschaftswachstum miteinander zu verbinden.

  • Bildung

    Das Schuljahr in Peru dauert von April bis Dezember. Nach dem Gesetz haben alle Peruaner ein Recht auf Schulbildung. Öffentliche Schulen sollen auch den Kindern von Familien Bildung ermöglichen, die nicht in der Lage sind, viel Geld auszugeben. In der Realität leben jedoch viele Familien von unter einem US-Dollar am Tag. Obwohl der Besuch der öffentlichen Schulen von der ersten bis zur zwölften Klasse kostenlos ist, stehen sie vielen Armen nicht offen, da auch sie Geld für Uniformen, Bücher, Schulmaterial und Fahrkarten erfordern. Das macht es vielen Kindern unmöglich, die Schule zu besuchen.

    Eine Mittelklasse-Familie schickt ihre Kinder vielleicht in die Schule und lässt sie ihren Abschluss machen, aber selbst dann ist es in Peru nicht einfach, Arbeit zu finden. Deshalb übernehmen viele gut ausgebildete Peruaner einfache Arbeiten, wie z.B. als Taxifahrer. Die Mehrzahl der Akademiker verlässt das Land.

    Ähnlich verhält es sich in abgelegenen ländlichen Gegenden. Im Amazonas-Regenwald und in den Städten der hohen Anden gibt es nur wenige Schulen und einen grossen Bedarf an Lehrern. Hinzu kommt, dass viele Bauern in ländlichen Gegenden ihre Kinder nicht zur Schule schicken, da ihre Hilfe auf dem Hof gebraucht wird oder sie ihren Müttern im Haushalt helfen müssen.

  • Religion

    Die peruanische Verfassung legt die Trennung von Staat und Kirche fest, definiert aber die Rolle der Katholischen Kirche als „ein wichtiges Element in der historischen, kulturellen und moralischen Entwicklung der Nation“. Die Verfassung verbietet die Diskriminierung aufgrund der Religionszugehörigkeit. Jedoch erhält die Katholische Kirche eine Vorzugsbehandlung in der Ausbildung, dazu Steuervorteile und weitere Vergünstigungen.
    Alle Glaubensrichtungen sind frei darin, sich zu entfalten. Die Änderung der Religionszugehörigkeit wird respektiert und es ist Missionaren erlaubt, im Land zu arbeiten und zu evangelisieren.

    Die Bildungsgesetze schreiben vor, dass alle Schulen - öffentlich oder privat - Religionsunterricht als Teil des Lehrplans anbieten müssen. Der Katholizismus ist die einzige christliche Konfession, deren Inhalte an öffentlichen Schulen gelehrt werden. Einige nichtkatholische konfessionelle oder säkulare Privatschulen sind von dieser Vorgabe befreit. Lehrer, die Religion unterrichten, benötigen eine individuelle Empfehlung durch den Bischof der zuständigen Diözese.
    Nichtkatholiken, die wünschen, dass ihre Kinder in ihrem Glauben unterrichtet werden, steht es frei, solchen Unterricht selbst zu organisieren.

  • Kunst und Musik

    Peru hat ein reiches Erbe an indianischen Kunstformen und folkloristischer Musik. In der Literatur sind bei uns vor allem die Romane von Mario Vargas Llosa bekannt (geb. 1936). Llosa wurde 2010 für seine Sprachkunst mit dem Literatur-Nobelpreis geehrt.
    Beliebt sind auch Theateraufführungen. Der peruanische Opernsänger Juan Diego Flores, der in Italien singt, wird in Peru als Nachfolger des berühmten italienischen Tenors Luciano Pavarotti verehrt.

    Der Anden-Blues ist ein ebenso schöner wie melancholischer Musikstil. Er erzählt vom harten Leben der Armen und protestiert gegen soziale Ungerechtigkeit.
    Auch romantische musikalische Traditionen sind in Peru populär. Marinera und Tondero, romantische Lieder mit lebendigen Melodien, sind typisch für die Nordküste.Der Festejo ist ein afro-peruanischer Musikstil mit kraftvollen Melodien, in denen die Sänger vom harten Leben ihrer Vorfahren erzählen, die als Sklaven schuften mussten.

  • Feiertage und Feste

    Neujahrstag, 1. Januar: Eine lebendige Feier mit lateinamerikanischer Musik und Feuerwerk. Die Feiern beginnen um Mitternacht und enden gegen vier oder fünf Uhr morgens.
    „Heilige Woche“, März oder April: Die Woche vor Ostern. Die Peruaner besuchen Gottesdienste, die an Jesu Tod gedenken und seine Auferstehung feiern.
    Tag der Arbeit, 1. Mai
    Unabhängigkeitstag, 28. und 29. Juli: Wird mit Paraden begangen und zwei Wochen Ferien für die Schüler.
    Weihnachten, 25. Dezember: In Lima und allen Grossstädten entlang der Küste finden am 24. Dezember Feiern statt, einschliesslich einer „Feier der Liebe“ und einer „Kinderparty“. Das Weihnachtsessen besteht traditionell aus Truthahn oder Hähnchen mit gebackenen Kartoffeln. Dazu gibt es heisse Schokolade mit Paneton, einem italienischen Fruchtkuchen. In den Anden besuchen die Menschen eine Mitternachtsmesse, um die Geburt Jesu zu feiern. Am 6. Januar verkleiden sich viele Peruaner als die "drei Weisen" und bringen den Kindern Geschenke. Perus schlechte wirtschaftliche Lage hat diese Tradition auf die Mittel- und gehobene Klasse beschränkt.

  • Sport und Freizeit

    Peruanische Jungen spielen gerne Fussball und die Mädchen Volleyball.
    Surfen ist unter der besser verdienenden Bevölkerung Limas und an der Nordküste beliebt. Die 21-jährige Peruanerin Sofía Mulanovich gewann 2004 die Weltmeisterschaft der Frauen im Surfen.

  • Landesübliche Speisen

    Typische peruanische Speisen beinhalten Ceviche (Fisch und Meeresfrüchte, mariniert in einer Zitronensosse und mit Gewürzen und Zwiebeln), Reis, Rindfleisch, Schweinefleisch (gebacken oder mit Gewürzen frittiert), Kartoffeln, Mais und Früchte. Kartoffeln stammen ursprünglich aus Peru und es gibt im ganzen Land eine Vielzahl von Speisen mit Kartoffeln.

    Dessert aus Reis und Milch
    4 Tassen Wasser
    1 Zimtstange
    ¼ Teelöffel Salz
    3 Tassen Zucker
    1 Teelöffel Vanille
    1 Tasse Reis, gewaschen und getrocknet
    1 kleines Stück Orangenschale
    1 Tasse heisse Milch

    Das Wasser mit der Zimtstange, Orangenschale und Salz zum Kochen bringen. Den Reis hinzufügen. Auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis das Wasser verdampft ist. Die Milch und den Zucker hinzufügen. Permanent umrühren, während die Mischung 15 Minuten kocht. Die Vanille hinzufügen und weitere 5 Minuten kochen lassen. In Servierschalen füllen, mit Zimt bestreuen und servieren.

  • Begrüssungen

    Begrüssungen auf Spanisch
    Hola (Hallo)
    ¿Cómo está? (Wie geht es Ihnen?)
    Bien (Gut)
    Mucho gusto (Schön, Sie kennenzulernen)
    Buenos días (Guten Morgen)
    Buenos tardes (Guten Tag)
    Buenos noches (Guten Abend/Gute Nacht)

Fakten zu Peru

Bevölkerung 34 Millionen
Hauptstadt Lima
Sprache Spanisch und Quechua
(Amtssprachen),
Aymara und andere indigene Sprachen
Religion Katholisch 81%
Evangelisch 12%
Andere 6%

Quellen 2015: The World Factbook, Auswärtiges Amt