Warum hat sich Compassion für Kirchen als Partner entschieden?

Warum hat sich Compassion für Kirchen als Partner entschieden?

Compassion hat sich der Aufgabe verschrieben, Kinder im Namen Jesu aus der Armut zu befreien.

Millionen von Kindern leben in extremer Armut. Der wirkungsvollste Weg, sie ganzheitlich zu fördern, ist der direkte Kontakt mit ihnen – genau dort, wo sie leben. Aus diesem Grund arbeitet Compassion mit lokalen Kirchen in benachteiligten Gemeinschaften auf der ganzen Welt zusammen. Eine gewinnbringende Entscheidung. Hier erfährst du, warum.

1. Die Kirche ist ein lokal angesehener Partner

Viele Kirchen sind tief in armen Stadtteilen und ländlichen Regionen im globalen Süden verwurzelt. Die Kirchen kennen die Menschen vor Ort, und die Menschen kennen und schätzen sie. Die Kirchen sind schon lange vor dem Beginn einer Partnerschaft mit Compassion in der Gemeinschaft aktiv und bleiben es auch, wenn diese endet. Compassion unterstützt und stärkt sie gezielt in ihrem Einsatz gegen Armut und für eine gesunde Entwicklung der Kinder.

2. Partnerkirchen werden sorgfältig ausgewählt

Kirchen, die mit Compassion zusammenarbeiten möchten, durchlaufen einen dreistufigen Auswahlprozess und müssen mehrere Bedingungen erfüllen. Die erste Bedingung ist, dass sie in einem Umfeld tätig sind, in dem extreme Armut herrscht, und dass sie von den Behörden offiziell anerkannt sind. Die zweite Bedingung ist der Nachweis, dass sie für die Ärmsten sorgen und dass sie in der Lage sind, sich um Kinder aus Familien in extremer Armut zu kümmern. Dazu gehört auch, geeignete Mitarbeitende und Freiwillige rekrutieren zu können. Drittens muss die Kirche über ausreichend Platz verfügen, um jede Woche mehrere hundert Kinder für die Aktivitäten des Kinderentwicklungsprogramms empfangen zu können. Als vierte Bedingung müssen sie die Vision und Werte von Compassion teilen – insbesondere im Bereich des Kinderschutzes – und sich in die Programme des jeweiligen Landes einfügen.

3. Die Anzahl neuer Partnerkirchen ist begrenzt

Aktuell führen 80% der “Bewerbungen” von Kirchen nicht zu einer Partnerschaft. Dies, obwohl der Bedarf nach mehr Zentren in vielen Regionen gegeben wäre. Denn: Die Anzahl der unterstützten Kinder hängt direkt von der Zahl der Patinnen, Paten und Spender ab. Nur wenn genügend Unterstützung vorhanden ist, können neue Kinderzentren eröffnet werden. Zurzeit arbeitet Compassion mit über 8700 Kirchen in 29 Ländern zusammen.

Einblick in eine Partnerkirche: Comunidad y Servicios Cristianos in Santa Cruz, Bolivien

Die Gemeinde Comunidad y Servicios Cristianos (deutsch: Christliche Gemeinschaft und Dienste) liegt in einem kleinen Ort ausserhalb der Stadt Santa Cruz in Bolivien. In der Vergangenheit war das Viertel Normandia auf drei Seiten von Müllbergen umgeben. Die dort lebenden Menschen, darunter auch die Kinder, litten regelmässig unter Haut- und Atemwegserkrankungen.

Pastor Raúl und Schwester Graciela zogen in diese Gemeinschaft und begannen ihren Dienst, indem sie Kinder unter einem Baum versammelten, um mit ihnen zu singen und ihnen biblische Geschichten zu erzählen. Sie erkannten schnell, dass sie einen starken Partner brauchten, um den Bedürftigsten wirksam helfen zu können – insbesondere nach der Teilnahme an Beerdigungen von Kindern, die unter den gegebenen Lebensbedingungen gestorben waren.

«Wir geben den lokalen Kirchen in benachteiligten Gemeinden die Mittel, um Kindern in Not zu helfen. Diese Kirchen werden so zu beständigen Quellen der Hoffnung, die sich um die Kinder kümmern, während sie aufwachsen.»

Als sie Compassion entdeckten, wussten sie: Das ist der richtige Partner. Sie begannen, Geld zu sammeln, um ein Gebäude für Gottesdienste und das Compassion-Programm zu errichten. So entstand das Kinderzentrum Comunidad y Servicios Cristianos, das schliesslich seine Türen öffnete und seitdem den Kindern und Familien in Normandia dient.

Das Zentrum hat das Leben der Gemeinschaft tiefgreifend verändert und entwickelt sich auch nach zwanzig Jahren stetig weiter. Die Kirche verfügt heute über Klassenräume, eine voll ausgestattete Küche, einen Computerraum und sogar eine medizinische Klinik. Die Familien haben nun Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung.

Dort, wo früher Müllberge und Hoffnungslosigkeit das Strassenbild bestimmten, leuchten heute Hoffnung und Freude. Tausende Leben wurden durch das Engagement dieser Kirche und ihrer Partnerschaft mit Compassion grundlegend verändert.