Vermächtnis gestalten: Wo fange ich an?
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Vermächtnis gestalten: Wo fange ich an?

Am 29. Januar 2025 führen wir einen Event zum Thema Erbrecht und Testament durch. 

Dr. Markus Müller beschäftigt sich seit Langem mit dem Thema Älterwerden und ein Vermächtnis hinterlassen. Wir haben ihm als einem der Referenten einige Fragen zum Thema „Spuren hinterlassen“ gestellt.

Markus Müller, wieso ist es deiner Meinung nach wichtig, das Älterwerden bewusst zu gestalten?

MM: Wenn ich alte und sehr alte Menschen sehe, werden die zwei Varianten schnell klar: Entweder sehe ich das Alter als Schicksal an und rutsche mehr oder weniger so weiter wie bisher oder ich gestalte es. Wer innerlich gesund und mündig älter werden möchte, wird noch heute anfangen, Schlüssel zu gutem Älterwerden zu suchen und entsprechend zu leben. Die Statistik sagt: Wer sein Älterwerden aktiv gestaltet, lebt 7,5 Jahre länger – und gesünder und mit mehr Wohlergehen.

Und wieso liegt es dir am Herzen, dass wir uns Gedanken machen, welche Spuren wir auch nach unserem Tod hinterlassen möchten?

MM: Wir hinterlassen immer Spuren, die Frage ist nur, welche. Ich glaube, die junge Generation verdient es, dass wir gute Spuren hinterlassen. Konkret: Dass wir so leben, dass Jüngere nicht belastet und blockiert, sondern beflügelt werden. Eine sehr gute Frage finde ich: Wenn ich so weiterlebe wie gerade jetzt, werden junge Menschen dadurch ermutigt oder entmutigt?

Gibt es deiner Meinung nach ein bestimmtes Alter, wann wir uns mit solchen Themen beschäftigen sollten?

MM: Ja, in jedem Fall. Dann, wenn wir die 2. Hälfte unseres Lebens, sagen wir ab 46, in Angriff nehmen. Wieso gerade 46? In 72 westlichen Ländern hat man herausgefunden, dass 46 der Tiefpunkt der Lebenszufriedenheit ist. Ab jetzt geht es aufwärts. Wieso nicht mit der Leitfrage einsteigen, wie ich gute Spuren hinterlasse?

Welche Fragen können wir uns konkret stellen, wenn wir bei uns einen Denkprozess darüber in Gang bringen möchten, welche Spuren wir hinterlassen wollen?

MM: 

  • Falls du heute sterben würdest: Was würden die Menschen über dich erzählen?
  • Wenn du dir vorstellst, was sie erzählen: Möchtest du das oder möchtest du lieber, dass sie etwas anderes erzählen? Wenn lieber etwas anderes: Was müsstest du ab heute tun, damit dann auch das erzählt wird, was du dir wünschst?
  • Bin ich tendenziell dankbar oder undankbar, versöhnt oder unversöhnt, skeptisch oder zuversichtlich? Rede mal mit deinen Freunden oder Freundinnen, wie sie dich und sich selbst einschätzen. Stellt euch gegenseitig die Frage, wie ihr zu dankbaren, versöhnten und zuversichtlichen Menschen werden könntet. Falls Ihr Wege findet: Feiert das immer wieder! 

Nutze die Gelegenheit, an diesem Event mit hochkarätigen Referierenden teilzunehmen. Und erfahre mehr zum Thema, wie wir das Alter bewusst gestalten können, gerade auch im Hinblick auf Testament und bestehendes Erbrecht.

PS: Falls du unseren letzten Blog zum Thema Testament verpasst hast, findest du dort drei Impulse dazu von Elisabeth Kunz, Rechtsanwältin und Notarin.